linXXnet

20 Jahre linXXnet: eine Laudatio

Das linXXnet ist vieles:

Nachbarschaftsladen, Anlaufpunkt, Wohnzimmer, Plenumsfabrik, Copyshop (mittlerweile auch 3D), Stadtteilladen, Vereinsberatungsstelle, Transpilager (CSD Material), Veranstaltungsort, Verleihstation, Flyerablage, Ausleihstation, Internetcafe, Politreklametafel und und und …auch noch Briefkasten für über 50 AdressatInnen.

Es ist aber auch Abgeordnetenbüro; Büro „neuen Typs“, in dem verschieden parlamentarische Ebenen (Stadtrat, Landtag, Bundestag, Europaparlament) zusammenlaufen. Und weil es das linXXnet gibt, hat sich die Idee der offenen Büros in der Partei DIE LINKE verbreitet.

Heute gibt es bundesweit mehrere – jeweils einzigartige – »Läden«, in denen Politik, Kultur und Projekte miteinander verbunden werden.

Keine Diskussion innerhalb der PDS (später DIE LINKE) zum Thema Parteireform, ohne das das »linXXnet« als Modellprojekt genannt wurde.

Und offensichtlich wurden diverse Papiere damals nicht nur ge- und beschrieben, sondern auch verstanden und umgesetzt und so strahlte das linXXnet ins Umland aus und es entstanden viele „Schwester-Projekte“. Erfurt (RedroXX), Dresden (WIR-AG), Chemnitz (Rothaus), Göttingen, München oder Zwickau (politikkontor), offene Büros in Görlitz, Zittau, Borna, Mittweida, Döbeln und die Idee lebte sogar im kleinen Brand-Erbisdorf. Kein Parteibüro ohne Schaufensterscheibe…..dafür auch Danke linXXnet.

Doch das linXXnet ist mehr als nur Büro mit Schaufensterscheiben. Es ist eben kein reines Abgeordnetenbüro, sondern wird vor allem auch von Ehrenamtlichen getragen.

Diese dürfen in einer hierarchiearmen Struktur über die Ausgestaltung des Büros, seine Projekte und politischen Kontakte mitentscheiden und genießen weitestgehende Autonomie bei der Durchführung eigener Projekte. Ein Haufen von Leuten, die hier Politik machen, auf unterschiedlichen Ebenen, an unterschiedlichen Orten und mit verschiedenen Themen. Linke Politik in ihrer ganzen Bandbreite wird hier von mehr als 100 Leuten gestaltet, die regelmäßig im Büro ein und aus gehen. Euch allen herzlichen Dank und herzliche Glückwünsche!

Das linXXnet und weitere offenen Büros haben das Angestellten-ChefInnen-Verhältnis weitestgehend aufgelöst. Die am Projekt beteiligten Abgeordneten entscheiden mit Angestellten und Ehrenamtlichen auf Augenhöhe über das Büro und politische Projekte betreffende Fragen. Ein privilegierter Zugriff der Abgeordneten auf “ihre” MitarbeiterInnen gibt es nicht. Auch NutzerInnen sind teilweise in Entscheidungsprozesse eingebunden. trotzdem oder gerade deswegen erreichst du am Montagvormittag unter 0341-3081199 niemanden. Denn da ist seit 20 Jahren Dienstberatung. Mit Erfolg und zu Recht. Es geht vor allem aber auch darum »Netze herzustellen und Knoten zu knüpfen«. Denn wieso sollte die Connewitzer Parteigruppe der LINKEN und die linksradikale WG-Gründer möglichst nicht nur nacheinander am gleichen Tisch sitzen, sondern auch zusammenfinden – etwa bei Aktionen gegen Nazis. Beim linXXnet gehören Politik und Kunst zusammen. Diese Idee ist grundlegend für die Arbeit; Politische Bildung wurde von Anfang an selbstverständlich mit Kultur verbunden, Ausstellungen und

Vernissagen haben einen festen Platz. Mit den Jahren ist ein Netzwerk linker Künstler/innen entstanden, das mit dem linXXnet verbunden ist. Dazu gehören DJs, Pop- und Punkmusiker/innen ebenso wie bildende Künstler/innen im Spektrum von Streetart bis Videokunst und das linksdrehende Radio. Und mein erstes Russisch Neujahr habe ich ebenfalls an der Bornaischen Straße 3d gefeiert. Die Parteireform als „Kulturrevolution“, als „Streben nach einer Kultur der Offenheit, der Neugier, der kämpferischen Lebenslust, der Toleranz im Streit sowie beim Umgang mit Verschiedenheit“ (Michael Chrapa 2003) bleibt nach wie vor dringend notwendig.

Danke an alle Künstler*innen und euch ebenfalls alles Gute!

Das linXXnet hat sich über die Jahre als wichtige AkteurIn im Stadtteil, in der politischen/ zivilgesellschaftlichen Landschaft der gesamten Stadt und Region entwickelt, was sich bei den vergangenen Kommunal- und Landtagswahlen auch in WählerInnenzahlen niederschlug. Der Südwahlkreis, in dem das linXXnet gelegen ist, war bei den Kommunalwahlen der einzige Wahlkreis, in der DIE LINKE ihr Ergebnis absolut und prozentual steigern konnte. Auch beim Erststimmenergebnis der Direktkandidatin im entsprechenden Landtagswahlkreis ist entgegen dem stadtweiten Trend eine prozentuale Steigerung erzielt worden.

Danke für eure Wahlkämpfe, Kreativität und vor allem Wahlerfolge.

Im Wahlkampf habt ihr immer weit über die linke Szene hinaus mobilisiert. “25 Jahre CDU-Herrschaft im Wahlkreis beenden”, stand auf den Plakaten. Viele haben Jule dafür gewählt, anders zu sein. Es heißt, mancher habe sich extra umgemeldet, um für sie stimmen zu können. Die Leute trauten ihr am ehesten zu, die CDU zu schlagen. Schon im Mai 2014 war sie als Kandidatin mit den meisten Stimmen leipzig-weit und parteiübergreifend in den Stadtrat eingezogen – ohne dass ihr Gesicht auf einem einzigen Plakat zu sehen gewesen wäre.

Danke Jule und Glückwünsche an dich und euch!

Und auch das Direktmandat im Bundestagswahlkampf 2017, welches erfolgreich an DIE LINKE ging, wäre ohne das linXXnet und eure Arbeit undenkbar gewesen. Auch dafür ein Danke und alles Gute!

Ich kenne und erlebe das linXXnet seit seiner Geburtsstunde und genau so lange kenne ich Jule. Und in all diesen Jahren ist sie eine Kämpferin, eine unermüdliche Kommunikatorin, die die ungleichen Kräfte der Schwachen bündelt und ihr gemeinsames Handeln fördert. Ihr Revier ist die Großstadt, genauer: der Stadtteil Connewitz. Dort springen mir ständig neue Aufkleber ins Gesicht. „Connewitz bleibt rot! Richtig rot!“ Aber auch andere. Diese Aufkleber gibt es natürlich im linXXnet. Und – natürlich! – das linXXnet ist undenkbar ohne Jule. Aber: es gibt kein ruhiges Hinterland! Auch darum, dass das nicht nur ein Spruch bleibt, kümmert sie sich zuverlässig Jule. Auch wenn das bedeutet, die Zwietracht zu bringen. Ob es darum geht, antifaschistische Aktivitäten in der Provinz zu unterstützen, oder ob es darum geht, Solidarität mit von der Abschiebung bedrohten Flüchtlingen zu organisieren: wir werden Jule stets in der vordersten Reihe finden,obwohl sie sich wahrlich nie in den Vordergrund drängelt. Und ich höre gelegentlich den Satz „ Jule ist nie zu Hause!“ und möchte gern hier entgegnen: „Doch! Denn das linXXnet ist ihr zu Hause!“

Das „Neue Deutschland“ schrieb , dass das linXXnet erwachsen wird. Und ihr zeigt euch keineswegs kleinlich bei großen Dingen! Denn seit Sommer 2015 ist das linXXnet auch nicht mehr nur an einem Ort. Seit Eröffnung des INTERIM by linXXnet in Lindenau besteht das linXXnet aus zwei Büros, betrieben und belebt von einem Kollektiv von Aktivist_innen.

DANKE für all die Prozesse des Unterstützens, des Ermutigen und Aufbauens neuer Handlungsmacht, der Förderung kreativer Potentiale; Danke für unzählige Vorträge, Seminare, Lesungen, Demos und Partys – all das, womit Leute Lust und Kraft haben.

Danke fürs Brückenbauen!

Danke für euren Beitrag zur geistigen, kulturellen und politischen Öffnung, um die zu Gesellschaft verändern. Macht bitte weiter!

Danke an Holly, Heike, Dirk, Lisa, Grex, Anna, Daniel, Ariane, Andy, Max, Christin, Jens, Steffi, Kay, Johannes, Marco, Max, Adelheid, Fabian, Matze, Marko, Marco, Rico, Tille, Elli, Werner, Ulf, Sebastian, Stefan, Suza, Bubble, Boris, Nele….und alle die ich vergessen habe, Danke an alle die hier sind und DANKE an Jule Nagel! Dies ist heute auch und vor allem Dein Geburtstag!

von Lars Kleba

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Erste Stadtteilversammlung in Leipzig-Connewitz: Ein gelungenes Experiment

Stadtteilversammlung ConnewitzAm Sonntag, 12. Mai lud das linXXnet zu einer Stadtteilversammlung in das Haus der Begegnung neben der Asylunterkunft in der Arno-Nitzsche-Str. 37 ein.

Die Veranstaltung verstand sich als Fortführung der Diskussion zu Graffiti & teuren Neubauten, die im Dezember 2018 im UT Connewitz stattgefunden hatte (https://www.youtube.com/watch?v=KGIe2jnCIRo). In diesem Rahmen wurde kontrovers über Graffiti im öffentlichen Raum als Kunst, Protestform und Ärgernis diskutiert. Sowohl Graffiti-Aktivist*innen, Hausbesitzer*innen als auch zahlreiche Bewohner*innen des Stadtteils beteiligten sich an der Debatte.

Die Stadtteilversammlung griff verschiedene in dem Rahmen angesprochene Themen auf. Im Fokus standen Mieten/Wohnen, Ordnungspolitik und die Situation von in Kultur- und Gastro Tätigen.

Der Grundansatz des Formats der Stadtteilversammlung war und ist die Bewohner*innen des Viertels mit ihren verschiedenen Perspektiven, Wünschen und Kritiken ins Gespräch zu bringen und gemeinsam, von unten Ideen und Lösungen auf den Weg zu bringen.

Klar: Connewitz ist ein besondere Stadtteil. Eine bewegte Geschichte und zahlreiche politische und kulturelle Projekte prägen Bild und Wahrnehmung. Gleichzeitig gibt es eine massive mediale und ordnungspolitische Stigmatisierung. Die Bewohner*innenschaft des Viertels ist heterogener als es sowohl öffentliche Darstellung als auch Selbstverständnis von politischen Aktiven suggerieren.

Auch hier wohnen zahlreiche ältere Menschen, junge Familien, prekäre, aber auch gut verdienende Menschen mit verschiedenen Perspektiven auf gesellschaftliche Herausforderungen. Es eint sie, dass sie hier ihren Lebensort gefunden haben, den sie schätzen, an dem sie wohnen und den sie gestalten wollen.
Die sozialen und stadtentwicklungspolitischen Herausforderungen machen auch vor Connewitz nicht halt. Steigende Mieten, der Verlust an Grünflächen und Freiräumen, prekäre Arbeitsverhältnisse, Altersarmut und die Verrohung des Miteinanders sind auch hier anzutreffen.
Zu Beginn der Stadtteilversammlung am 12. Mai, an der zirka 60 Menschen teilnahmen, standen kurze Impulse von Akteuren aus Connewitz und darüber hinaus:

Die Mietsprechstunde Süd warf einen Blick auf Fälle aus ihrer Beratungstätigkeit und plädierte für eine stärkere Organisierung von Mieter*innen, ein Vertreter des Haus- und Wagenrat und der SOWO-Genossenschaft zeigte Modelle auf, die auf Übernahme von Häusern in kollektive, gemeinnützige Verwaltung orientieren.

Im zugehörigen Workshop wurde u.a. über die Mieter*innenkämpfe der Thierbacher Straße 6 und Kochstraße 124 diskutiert, aber auch das Fehlen bezahlbaren Wohnraums thematisiert. Die erarbeiteten Forderungen sind hier aufgeführt:

Wohnen und Mieten

 

Zu ordnungspolitischen Strategien führten eine Vertreterin vom Machtlos e.V. und die Wissenschaftlerin Stephanie Schmidt ein. Hier ging es um die massive Polizeipräsenz im Viertel, die sich aktuell auch durch Fußstreifen der Bereitschaftspolizei, schon über 5 Jahre durch einen „eigenen“, durchaus umstrittenen Polizeiposten und seit 20 Jahren durch polizeiliche Dauervideoüberwachung ausdrückt. Der kriminalisierende Umgang von Ordnungsbehörden mit dem Viertel hat negative Effekte auf sozial Deklassierte und Migrant*innen, die schneller ins Visier geraten, aber auch für den linken Lebensstil. Soziale Probleme, wie zum Beispiel auch Entmietung, werden als Sicherheitsprobleme behandelt und „weggeordnet“ statt gelöst.

Forderungen aus dem Panel:

Ordnungspolitik

 

Zum Thema Kultur und Gastro gaben Vertreter*innen aus dem PIVO und aus dem UT ihre Perspektiven in die Runde. Im Kiez arbeiten sowohl gewerblich organisierte Läden, als auch solche, die auf ehrenamtlicher Arbeit basieren. Themen waren hier sowohl Transparenz über die Kosten, die hinter dem Bierpreis stehen (Miete, Entlohnung) als auch das harte Brot von Kulturarbeit, die mit und auch ohne Förderung arbeiten muss. Auf der anderen Seite steht die Frage des Zugangs zu Geselligkeit und Kultur, auch für die, die keine Kohle haben. In dem Panel wurde auch stark über grundsätzliche Konflikte gesprochen: Wer definiert die „Gesetze“ des Kiezes und setzt diese durch. Warum wird so wenig kommuniziert und oft gleich „durchgegriffen“. Fehlen dafür Räume? Und warum sind bei der Versammlung nicht mehr verschiedene Perspektiven vertreten? Die Ergebnisse finden sich hier:

Bier und Kultur

 

Unterm Strich lässt sich festhalten: Das Experiment einer ersten Stadtteilversammlung hat funktioniert. In den Panels wurden Probleme transparent und Lösungswege skizziert. Unter vielen Teilnehmenden gab es Optimismus, dass ein solches Format des Zusammentreffens, Vernetzens und Diskutierens durchaus eine wichtige Basis für das Zusammenleben und Gestalten im Stadtteil sein kann.

Ergo: Wir werden es erneut versuchen und laden herzlich ein Mitzuwirken.

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Kollektiv

Anna war lange Zeit unsere Projektumsetzerin im INTERIM und im linXXnet und managte unsere öffentlichen Veranstaltungen, Touren und Projekte. 2019 ist sie als Linksjugendkandidatin in den Landtag eingezogen und deshalb nun seltener in Leipzig und häufiger in Dresden und Meißen unterwegs. In der Linksfraktion hat sie die Verantwortung für den Landkreis Meißen übernommen und ist für die Themen Kinder- und Jugendpolitik, Demokratie und Hochschule zuständig. Wann immer es passt, ist sie weiterhin im linXXnet am Start. Anna mag: Spieleabende, lange Debatten und Weißwein.

Daniel steht mit einem Bein im Leipziger Umland, mit dem anderen im linXXnet-Interim- und weiteren Konglomeraten . Die eine Hand am Telefon, die andere am elektronischen Rechenschieber. Seine Hauptstrecken sind Zahlen und Organisationen, Gewerkschaften und Strukturwandel, die Netzwerke reichen in vielerlei Sphären. Manchmal gallopiert er nach vorn und muss an die Werte der müßig-wertvollen basisdemokratischen Konsenskultur, die auch im linXXnet gepflegt wird, erinnert werden. Aber wenns glitzert und Sekt fließt und dazu vielleicht auch noch Heringshappen abfallen, dann ist alles gut.

Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kömmt drauf an, sie zu verändern.Nun, ja eine Phrase, die oft zitiert und vermeintlich umgesetzt wurde. Als Einleitung soll sie trotzdem dienen, denn Holli ist studierter Philosoph und einer der Macher*innen im linXXnet. Dass wir im linXXnet Ausstellungsflächen und Ausstellungen haben, ist vor allem Hollis Verdienst. Zu oft würde das zuweilen stige Add-on, auch Ausstellungen in unseren Räumen zu realisieren, hinten runterfallen, oder sie wären so aufgehangen, als hingen die Bilder/Plakate wie zufällig, statt gewollt. Natürlich kann Holli auch mehr über Ästhetik erzählen als die anderen im Kollektiv. Der Bart wuchs mit den Jahren, aber möglicherweise ist er bald weg. Also es lohnt sich, mit Holli ein Gespräch zu beginnen, sei es nun über das Warum? Wie? und Was? das linXXnet ist … immerhin ist Holli eine*r der*die Erfinder*innen. Oder über die grundsätzliche Frage: Was ist links? Und warum Du?

Jenz ist seit 2008 in und um das linXXnet aktiv, seit 2014 mit festem Wohnsitz bzw. Dienstzeiten im Büro. Inhaltlich engagiert er sich vor allem im Team Jule. Ob Wohnungspolitik, kritische Auseinandersetzung mit der Polizei oder Flüchtlings-und Migrationspolitik, an all den Themen ist Jenz dran. Er kennt sich nicht nur mit Politik, sondern auch mit Fußball aus und kümmert sich rührend um den Zement, wenn es mal eine Mauer im linXXnet hochzuziehen gilt. Wenn es um Technik (Notis, Anlage, Verlängerungskabel, …) geht, könnt ihr euch vertrauensvoll an Jenz wenden.
Seid noch nicht allzu langer Zeit betreut er ein Kind und alle zwei Wochen kann man ihn Freitagabend gemeinsam mit Jule und Grex im linksdrehenden Radio hören. 

Jule ist natürlich die ungekrönte „Stimmenqueen“ des Leipziger Südens im Stadtrat und als wäre das nicht schon genug, auch noch die einzige direkt gewählte Abgeordnete des Landtags in der Stadt, die nicht genannt werden darf. Da sie, nicht nur deswegen, nie zu Hause ist, wurde ihr eigens ein persönliches Büro ins linXXnet gefräst, wo sie Tag für Tag anzutreffen ist. Im Prinzip ist sie der „warrant canary“ des Büros. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Jule ist auch ein Gründungsinventar des Ganzen. Wenn nicht ein Plenum dazwischen kommt. Denn abseits der Parteitour und Fraktionsarbeit, ist Jule vor allem einfach engagiert, in ungezählten Gruppen aktiv und außerparlamentarisch vortrefflich vernetzt. Und auch wenn es gilt laut und sichtbar gegen Nazis, auf dem Land und in mancher Stadt zu sein, ist sie eine perfekte Ansprechpartnerin. Ansonsten hat sie wegen eines Interviews mit Johannes Agnoli kaum Zeit für Tomatenpflanzen, wohl aber für ein richtigeres Leben im falschen. Vermutlich kommt daher ihre Vorliebe für „Chemie“:
„Es kann nur besser werden.“

Kreatives Chaos. Dieses Wortpaar reicht eigentlich um Fabs zu beschreiben. Bereits seit der Jahrtausendwende mischt er im linXXnet mit. Anfangs als Schüler, der die Schließung seiner Schule verhindern wollte, später Motor für die Verbindung von Politik und Kultur, insbesondere die Club- und elekronische Kultur, für emanzipatorisch-radikale Forderungen wie die Freigabe von Drogen oder Wahlrecht ab 0. Fabian ist mal da und mal weg, in Wirklichkeit aber immer präsent. Er redet und will überzeugen, von beidem manchmal zu viel, er netzwerkt und das gewaltig. Die Partei DIE LINKE ist nicht der Dreh- und Angelpunkt seines Wirkens, denn Gesellschaft lässt sich an vielen anderen Stellen verändern, bei der illegalisierten Party, beim Support Geflüchteter, mit endlosen zugespitzten Gesprächen oder mit inhaltlichen Veranstaltungen. Fabs ist kein Experte für Finanzen und Strukturarbeit, aber sonst für fast alles andere.

Grex kam 1969 als Sohn einer AOL-CD und eines Jabber-Accounts im Internet zur Welt. Dort eignete er sich als Autodidakt allerlei nützliches Wissen an und fungiert seit jeher unter anderem als personifizierte IT-Abteilung des linXXnet. Gegenstandsbereich der IT-Abteilung sind neben technischem Gerät selbst außerdem der manchmal äußerst komplizierte Umgang mit Menschen, die diese Technik bedienen wollen. Grex fungiert nebenbei außerdem als DJ, Datenschutzbeauftragter, Veranstaltungstechniker, Fotograf und Karla Kolumna spezieller „sächsischer Zustände“. Er beherrscht die Kunst des Bierbrauens und ist auch dank seines treffsicheren Sarkasmus allseits beliebt.

Fest im Süden, also von Leipzig, ist Lisa verankert. Wenngleich sie sicher eine ausgezeichnete „Stadtführerin“ für Connewitz wäre, hat sie sich vor allem der lokalen Parteiarbeit, also vor Ort verschrieben. Es gilt was zu organisieren? Logistik zu planen oder zu klären. Fragen Sie Lisa! Ihre „Basis“ ist Lößnig, das linXXnet vielleicht die Zentrale. Ebenfalls zu finden ist sie im Stadtbezirksbeirat Süd, wo sie Mitglied ist und damit schon per Definition erfährt, was den „Leuten vor Ort, vor ihrer Haustür auf den Nägeln brennt“. Aber zugegeben, es bleibt nicht so lokal. Lisa ist außerdem im Stadtvorstand der LINKEN. Leipzig und dort selbstredend die Verbindung in den Süden. Geht es dann um Neumitglieder in der LINKEN., schaut sie aber in alle Stadtteile, selbstverständlich.

Marco ist schon länger im Kollektiv dabei, als der Schreiberling dieses Vorstellungstextes laufen kann. Er ist Mitgründer der Linksjugend Leipzig und engagiert sich unter anderem für mehr Platz für schöne Fahrräder, weniger Qualm in der Luft und schöneres Wetter. Seit 2014 sitzt er im Sächsischen Landtag, wo er sich in den Reihen der CDU sehr schnell sehr beliebt machte – spricht nur für ihn ?. Außerdem ist er immer da, wenn er gebraucht wird. In seiner Freizeit gießt er gern seine Pflanzen im INTERIM, da sich dafür sonst niemand verantwortlich fühlt. Marco mag: LED-Leuchten an Straßenbahnen, Sekt, Radler(hosen), wenn der Boden im INTERIM nach Zitrone riecht

Marko hat den Kontakt und Draht zum Bundestag. Als Mitarbeiter für die sächsische Landesgruppe, natürlich der LINKEN., erfährt die Dienstberatung alles Mögliche und Unmögliche aus der Fraktion und umgekehrt sorgt Marko dafür, dass jede noch so kleine Anfrage (in Berlin) passend Gehör findet. Darüber hinaus ist er ein Urgestein des linXXnets und damit praktisch Inventar. Und obwohl schon lange links sozialisiert, ist ein Plenum für ihn immer wieder etwas Neues und pure Aufregung. Aber er schlägt sich dennoch ganz gut, was vielleicht an seiner Vorliebe für Amartya Sen liegen mag: “Die Illusion der Singularität stützt sich auf die Annahme, ein Mensch sei […] Mitglied eines einzigen Kollektivs, das ihm eine Identität von überragender Bedeutung verleiht.”

Max ist der Allrounder im Team, immer zur Stelle wenn Hilfe gebraucht wird. Einer der anpackt, mitmacht und Ideen umsetzt und nicht immer nur debattieren will. Sein Hobby ist der (Post-)Kolonialismus und dessen Vermittlungen sowohl im Stadtbezirksverband Süd der die LINKE.Leipzig als auch im Bereich schulischer und außerschulischer Bildung. Max ist ein Teil des Landesvorstandes von DIE LINKE. Sachsen und bewegt sich auch gerne in den sächsischen Landkreisen.

Rico ist unsere Prinzessin der Zahlen, Tabellen und Tabellen mit Zahlen. Als wäre das nicht genug, übernimmt er gerne die Planung und Organisation größerer Veranstaltungen und behält trotz nervlicher Anstrengung stets den Überblick. Insbesondere im Bereich der Vereinsfinanzen ist er unser Experte und so trägt er sein Wissen oft und gerne an Vereine insbesondere im ländlichen Raum in Form von Schulungen weiter.

Tille ist ein Leipziger Süd-Urgestein. Er ist in Connewitz zu Hause und prägt dort das Politik und Projektebüro linXXnet deutlich mit. Wenn er nicht gerade wieder für die neuste Layout-Idee das Kopiererkonto plündert, setzt er sich leidenschaftlich, kreativ und gern auch gewitzt für seine politischen Interessen und Ziele ein oder spaziert durch Spanien. Er geniest das gemeinsame Wuseln und Werkeln in unserem Büro/Kollektiv. Bei all dem was er tut, möchte er kein geleckter Politiker sein, sondern ist lieber direkt und mag es bei Auseinandersetzungen zuzuspitzen. Bei dem was er tut, versucht Tille immer ein gutes Maß sowohl an Experimentierfreudigkeit und Erfahrung als auch an Satire und Seriösität zu finden.

Elli war Mitarbeiterin bei Marco und wechselte dann zur LandtagsFraktion als Referentin für Energie und Klimaschutz. Sie bleibt aber dem linXXnet für entsprechende Projekte erhalten. Sie studierte Parlamentsfragen und Zivilgesellschaft an der Martin-Luther-Universität in Halle/Saale. Sie arbeitete bereits während ihres Bachelor-Studiums der Politikwissenschaften in Dresden zu energiepolitischen Fragen.  Außerdem engagiert sie sich bei ADELE Leipzig, der landeweiten Umweltgruppe der LINKEN Sachsen, mit denen sie verschiedene Veranstaltungen organisiert. 

Dirk kümmert sich – vor allem für die alltäglichen Dinge im Büro. Sei es Layout, Veranstaltungsplanung oder schnell Lösungen für akkute Probleme finden in unserem Kollektiv. Mit seiner offenen und herzlichen Art bereichert er das Kollektiv vor allem im INTERIM. Dort nimmt er viele Dienstzeiten wahr und Bürger*innenanliegen entgegen. Wenn jemand den Tag oder das Projekt retten kann, dann er.
Außer er verwechselt wieder mal die Straßen in Connewitz und Lindenau.

Claudia kommt eigentlich aus irgendwo bei Görlitz, hat aber zum Glück (für uns) den Absprung machen können und lebt nun schon lange Zeit in Leipzig. Sie ist in jedem Fall eine viel beschäftigte Person, pendelt zwischen vielen Stadtteilen hin und her und ist dementsprechend gut vernetzt. Wenn sie nicht als Vorstandsmitglied des wunderbaren Stadtbezirksverbands Südwest das Parteileben organisiert oder im Stadtbezirksbeirat Südwest sich für linke Stadtpolitik einsetzt, ist sie vermutlich im INTERIM  in Lindenau anzutreffen und hält das Büro und die Menschen dort zusammen. Da dieses “Südwest” mehrere Stadtteile beinhaltet, die unterschiedlicher nicht sein können, liegt ihr Hauptaugenmerk passender Weise auf der Wohnungspolitik, mit all ihren Details, die jene bedeutet. Für viele aus dem linXXnet unverständlich, wohnt sie übrigens in Zschocher und ist auch dort aktiv und ebenso vernetzt mit lokalen Initiativen, die diesen verwunschenen Stadtteil lebendig machen.  

Thomas
ist unser Lindenauer Lexikon. Er kennt jede Straße, jeden Laden und hat zu allem eine Anekdote zu erzählen. Im Stadtbezirksbeirat von Alt
-West macht er LINKE Stadtteilpolitik und ist darüber hinaus bei allen Aktionen im Leipziger Alt-Westen dabei. Jeden Tag guckt er im INTERIM nach dem Rechten und merkt sofort, wenn etwas woanders liegt, als es hingehört. Thomas ist für jedes kulinarische Experiment und jede Fahrradtour zu haben. Schön ist es, Tage mit ihm und einem Glas Sekt ausklingen oder beginnen zu lassen. Wir schätzen ihn für seine Zuverlässigkeit, seine Ordnungsliebe und seinem Engagement für den Leipziger Westen. Er fehlt, wenn er mal nicht da ist und sich verdienterweise ein paar Tage Urlaub auf Hiddensee gönnt.

 

Adelheid ist die eigentliche Antifa-König im linXXnet Kollektiv, schließlich trägt ihr Name zur königlichen Stimmung im linXXnet bei. Eine Monachie gibt es bei uns natürlich trotzdem nicht, denn wir entscheiden alles nach der Lieblingszahl von Adelheit, der 42. Sie selbst ist hauptsächlich im Kreisverband Westsachen aktiv, denn dort ist sie die Geschäftsführerin der Partei, was ja auch was köngliches an sich hat. Sie kümmert sich aber auch auch um die Vernetzungsgruppe Süd, welche vor allem für neue Mitglieder der Linken im Leipziger Süden ein wichtiger Termin ist. Inhaltlich ist Adelheit vor allem mit Hochschulkram und Wissenschaftspolitik beschäftigt, denn dort unterstützt sie Anna im Landtag. 

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